Tierskandal: Erster beschuldigter Landwirt äußert sich
Bad Grönenbach | 18.10.2019: Im Tierskandal von Bad Grönenbach hat sich erstmals ein beschuldigter Landwirt öffentlich geäußert. Erst gestern wurde bekannt, dass auf seinem Hof besonders Kälber unter furchtbaren Bedingungen leiden mussten. Dem Bayerischen Runfunk sagte er, dass er viele Kälber sehr günstig angekauft habe – etwa ein Drittel von ihnen seien bereits krank gewesen.
Laut BR will der Landwirt die Milchviehhaltung nun aufgeben. Von ursprünglich 400 Rindern seien inzwischen nur noch 140 Tiere auf seinem Hof.
Personalsituation am Veterinäramt immer noch angespannt
Unterallgäu | 18.10.2019: Die Personalsituation am Unterallgäuer Veterinäramt ist auch drei Monate nach Bekanntwerden des Tierskandals von Bad Grönenbach schlecht. Eine geringe Verbesserung gebe es erst ab November, sagte Landrat Weirather der Augsburger Allgemeinen. Ab dann soll eine weitere Veterinärin als Aushilfe eingesetzt werden. Aktuell seien viereinhalb Stellen besetzt – nötig wären aber acht. Trotz der personellen Sorgen sind die Veterinäre regelmäßig bei den Höfen in Bad Grönenbach im Einsatz, um den Tierschutz zu gewährleisten. Im August hatten die Allgäuer Landräte in einem Schreiben an das Umweltministerium mehr Mitarbeiter gefordert.
Weitere Tierschutzverstöße bei Bad Grönenbacher Rinderhalter
Bad Grönenbach | 17.10.2019: Neuigkeiten im Bad Grönenbacher Tierskandal. Bei zwei der drei betroffenen Betriebe gibt es neue Tierschutzverstöße. Das geht aus einer Anfrage der SPD an das bayerische Umweltministerium hervor. Allein im August hat es in einem Rinderbetrieb mit rund 500 Tieren über 60 Verstöße gegeben. Etliche Kälber und Rinder waren krank und teilweise ohne Wasser. Zwischen April und Mai 2019 sind dort über 50 Kälber verendet. Zur Einordnung: Die Verstöße wurden nicht auf dem Hof begangen, der zuerst ins Visier genommen wurde. Über die Verstöße auf dem zweiten Hof ist aktuell noch wenig bekannt. Die Aufklärung des Tierskandals wird wohl noch Monate andauern.
Nach Angaben des Landratsamts Unterallgäu seien immer wieder Vertreter vor Ort, um die Zustände im Betrieb zu kontrollieren.
Wolfertschwenden/Bad Grönenbach | 09.09.2019: Eine Einbruchserie hat am Wochenende Wolfertschwenden und Bad Grönenbach erschüttert. In der Nacht von Freitag auf Samstag haben Unbekannte gleich fünf Mal zugeschlagen. Sie haben vier Firmen und einen kleinen Supermarkt durchsucht. Die Beute: mehrere tausend Euro und einige Stangen Zigaretten. Nur in einer Firma in Bad Grönenbach hatten die Diebe kein Glück und mussten das Gebäude ohne Geld verlassen. Ob bei den fünf Einbrüchen jeweils die selben Täter am Werk waren ist zwar nicht sicher – liegt aber Nahe. Die Polizei ermittelt.
Allgäu | 16.08.2019: Die Allgäuer Landräte fordern mehr Personal für die örtlichen Veterinärämter. In einem gemeinsamenen Schreiben an den bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber fordern sie, dass die personellen Sorgen endlich Ernst genommen werden sollen. Wörtlich heißt es, „Das Umweltministerium nimmt es billigend in Kauf, dass Verstöße gegen das Tierschutzgesetz möglicherweise nicht sofort aufgedeckt und in vollem Umfang erkannt werden.“ Seit Jahren würden die Veterinärämter kläglich im Stich gelassen werden. Vor allem der Unterallgäuer Landrat Hans-Joachim Weirather setzt sich seit Jahren für mehr Personal ein, „all die Rufe seien jedoch ungehört verhallt“, so Weirather. Der Standpunkt der Landräte ist klar, es braucht keine neuen Behörden, sondern schlichtweg mehr Mitarbeiter für die Veterinärämter.
Unterallgäu | 09.08.2019: Der Tierskandal im Unterallgäu weitet sich immer weiter aus. Nachdem die Staatsanwaltschaft bereits gegen einen zweiten Großbauern wegen des Verdachts der Tierquälerei ermittelt, steht jetzt noch ein dritter Milchviehbetrieb im Fokus. Hier hat die Staatsanwaltschaft Vorermittlungen eingeleitet. Anlass der Ermittlungen seien auch hier anonyme Hinweise auf Verstöße gegen das Tierschutzgesetzt gewesen. Mehr Infos zum Umfang der Verstöße gibt es aktuell nicht.
Tierskandal: Ermittlungen gegen weiteren Großbauern
Memmingen/Unterallgäu | 08.08.2019: Ein weiterer großer Milchviehbetrieb aus dem Unterallgäu steht im Fokus der Behörden. Die Memminger Staatsanwaltschaft bestätigte, dass gegen einen anderen Großbauern wegen des Verdachts der Tierquälerei ermittelt wird. Wo genau sich dieser Hof befinden soll, hat die Staatsanwaltschaft bisher nicht verraten. Anlass der Ermittlungen seien anonyme Hinweise auf Verstöße gegen das Tierschutzgesetz gewesen. Nach einer Vorprüfung hätte sich dieser Verdacht bestätigt. Laut Veterinäramt gehen seit dem Tierskandal von Bad Grönenbach immer mehr Hinweise auf Verstöße gegen das Tierwohl ein. Diesen gehe man nach und kontrolliere die entsprechenden Betriebe.
Große Durchsuchungsaktion – Sonderkommission ermittelt nach Tierquäler-Skandal von Bad Grönenbach
Bad Grönenbach | 31.07.2019: Nach den schweren Tierquälerei-Vorwürfen gegen einen Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach, hat die Polizei eine Sonderkommission gebildet. 30 Beamte werden sich von jetzt an ausschließlich mit diesem Fall beschäftigen. Aktuell laufen die Ermittlungen gegen den Betreiber des Milchviehbetriebes, fünf Mitarbeiter und drei Hoftierärzte. Im Zuge der Ermittlungen werden seit heute Morgen über 20 Objekte durchsucht – darunter Arztpraxen, Wohnungen und Bauernhöfe. Dazu Michael Haber, Leiter der Sonderkommission:
Bis alle sichergestellten Beweismittel ausgewertet sind, wird es aber noch einige Zeit dauern.
Sondersitzung des Umweltausschusses zum Tierskandal von Bad Grönenbach
München | Bad Grönenbach | 25.07.2019: Der Tierskandal von Bad Grönenbach ist heute Thema im bayerischen Landtag. Auf Antrag der Grünen und der SPD hat der Umweltausschuss eine Sondersitzung einberufen. Dort will Umweltminister Thorsten Glauber über den aktuellen Stand und das weitere Vorgehen informieren. Diskutiert werden soll auch über ein funktionierendes Kontrollsystem zur Überwachung von Großbetrieben und die personelle Überlastung von Amtsveterinären. Glauber hat bereits erklärt, es sei „eine neue Qualität bei Tierschutzkontrollen“ nötig.
Bad Grönenbach | 24.07.2019: Im Tierquälerskandal von Bad Grönenbach reißen die Vorwürfe gegen das für die Kontrolle zuständige Unterallgäuer Veterinäramt nicht ab. Immer noch steht der Verdacht im Raum, dass der betroffene Bauernhof vor Kontrollen durch die Behörden von einem Informanten gewarnt wurde. Das ARD-Magazin Fakt hat nun einen anonymen Zeugen gesprochen, der diesen Verdacht bestätigt. Konfrontiert mit diesem Verdacht, stellt sich Landrat Hans-Joachim Weirather aber immer noch schützend vor das Veterinäramt:
Dennoch hat Weirather die Staatsanwaltschaft aufgefordert, auch diesen Vorwurf zu prüfen.
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